Maßnahmenwerkstatt

Die Maßnahmenwerkstatt ist der Ort bzw. die Arbeitsform, wo gemeinsam erste Antworten auf die zuvor formulierten Transformatorischen Fragen gestaltet werden.

Die Maßnahmenwerkstatt ist ein Format im Vorprozess.

Der Vorprozess dient dazu, den Kontext, die Herausforderungen und Ziele der Maßnahme sowie die damit verbundenen Bedarfe zu Beginn sauber zu definieren. Als Ergebnis steht eine partizipativ erarbeitete und belastbare Maßnahmenbeschreibung, mit der die Umsetzung starten kann. Umfassende Informationen zum Vorprozess gibt es hier

Alles zur Maßnahmenwerkstatt

  • Beschreibung

    Ziel der Maßnahmenwerkstatt ist es, alle Stakeholder in eine intensive und produktive Zusammenarbeit zu führen. Die Maßnahmenbeschreibung kann dadurch aus einer Breite an Perspektiven heraus weiterentwickelt werden und so als Basis für daraus hervorgehende, konkrete Schritte dienen. Ausführender Arm der Maßnahmenwerkstatt ist das Maßnahmenteam, das sich vor, während oder nach der Veranstaltung formt.

  • Teilnehmende

    Alle für ein Thema relevante Stakeholder:innen in Berlin (bzw. der jeweiligen Kommune, der Bürgerinitiative, des Unternehmens)

  • Ziel

    Um die Maßnahmenbeschreibung auf die übergeordneten Ziele abzustimmen, sollen in der Maßnahmenwerkstatt die zuvor entwickelten Transformatorischen Fragestellungen im Zuge einer gemeinsamen Gestaltung beantwortet werden. Daraus ergibt sich eine präzisierte Beschreibung der angedachten Maßnahme, die zugleich den groben zeitlichen und finanziellen Rahmen festlegt, konkrete Umsetzungsschritte formuliert inkl. der Art und Weise, wie diese verstetigt werden, sowie die dafür benötigten Werkzeuge bestimmt. Ebenso wird ein Blick darauf geworfen, mit welchen anderen Maßnahmen das eigene Projekt in Verbindung gebracht werden, könnte bzw. auf welche anderen Maßnahmen zu achten ist.

    • Eine besonders wertvolle Methode auf dem Weg zu diesem Ziel ist die Personaarbeit (siehe: Methoden)!

  • Ergebnisse

    • Eine so weit wie möglich ausgefüllte und auf die Ziele der übergeordneten Strategie (falls vorhanden) abgestimmte Maßnahmenbeschreibung
    • Ausgehend von den Ergebnissen der Steuerungsrunde und dem Expert:innendialogs wird die Maßnahmenbeschreibung in der Maßnahmenwerkstatt vervollständigt. Sie fungiert damit als Grundlage, aus der das Maßnahmenteam im Anschluss einen detaillierten Projektplan schreibt.

  • Vorteile

    • Durch gemeinsames, ressortübergreifendes Arbeiten können Wissensressourcen verbunden und falsche Eindrücke schnell korrigiert werden
    • Statt gegeneinander wird miteinander nach Lösungen gesucht
    • Kurze Wege ermöglichen schnelleres Problemlösen
    • Professionelle Prozessbegleitung macht es einfacher zusammenzuarbeiten

  • Mögliche Herausforderungen

    • Inwieweit sollte die Maßnahmenbeschreibung ausgefüllt werden? Das kommt auf die Erfahrung des Maßnahmenteams an! Ist es bereit umfassend mit dem Werkzeug Maßnahmenbeschreibung zu arbeiten, oder braucht es noch Unterstützung innerhalb der Maßnahmenwerkstatt?
    • Mitunter steht das Maßnahmenteam zu diesem Zeitpunkt noch nicht

  • Exemplarisches Regiebuch

    Ein Regiebuch ist ein klar strukturierter Ablaufplan für ein Format. Beispielhaft zeigen wir hier das Regiebuch zur erste Maßnahmenwerkstatt aus der Maßnahme „Ladeinfrastruktur Berlin“.

Methoden für die Steuerungsrunde

Personaarbeit

  • Beschreibung

    Prototypische Nutzer:innen („PERSONAS“) werden entwickelt, um die vielfältigen Bedarfe und Nutzen aus Sicht konkreter Nutzer:innen möglichst gut zu verstehen und dadurch ein Nutzer:innen-freundliches Produkt zu entwickeln. Dabei werden vielfältige Fragen bearbeitet wie z.B.:

    • Bei welchen Aufgaben profitiert der/die Nutzer:in tatsächlich von einer guten Ladeinfrastruktur?
    • Was stört im Moment noch und welche Möglichkeiten eröffnen sich, wenn diese Störfaktoren beseitigt würden?
    • Schließlich wird abgeglichen und ergänzt: Werden die Bedürfnisse des/der Nutzer:in im aktuellen Code ausreichend adressiert?

    Angelehnt ist diese Herangehensweise an das Modell des „Value Proposition Design“, das die Bedürfnisse und Hürden von Nutzer:innen in den Blick nimmt und versucht deren „Pains“ und „Gains“ in einen Produktrahmen zu gießen, so dass die „Schmerzpunkte“ aufgelöst werden und möglichst große „Gewinne“ in der Nutzung erzielt werden.

  • Mehrwert

    Durch die Nutzer:innenzentrierung wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Endprodukt tatsächlich die Bedürfnisse derer die es am Ende nutzen bzw. davon betroffen sind adressiert. Im Prozess wird dabei nebenher ein besseres Verständnis füreinander geschaffen.

  • Ablauf

    1. Personasteckbriefe werden teilweise vorausgefüllt (z.B. mit dem Namen einer Persona), oder als Blankovorlagen zur Verfügung gestellt und ggf. an einer Pinnwand aufgehängt.
    2. Die Teilnehmer:innen werden in Kleingruppen aufgeteilt und nehmen jeweils ein oder mehrere Personasteckbriefe mit
    3. Pro Gruppe wird eine Person als „Schreiberling“ bestimmt.
    4. Die Gruppe geht die Felder auf dem Steckbrief von oben nach unten durch und füllt sie aus. Pro Feld sollte sich nur ca. 2-3 Minuten Zeit nehmen.
    5. Die Gruppe schaut sich den Steckbrief gemeinsam nochmal als Ganzes an und ergänzt/verändert wo nötig.
    6. Die Gruppe füllt ggf. weitere Steckbriefe aus und bringt diese anschließend mit ins Forum.
    7. Die Gruppen kommen wieder zusammen und teilen welche Personas entstanden sind und was im Laufe des Prozesses gelernt wurde.
    8. Alle Steckbriefe werden im Raum aufgehangen und stehen zur Betrachtung z.B. in Kaffeepausen oder für andere Methoden zur Verfügung

  • Arbeitsmaterialien

Verbindung Personaarbeit & Erarbeitung Maßnahmenbeschreibung

  • Beschreibung

    Erkenntnisse aus der Personaarbeit werden in die Maßnahmenbeschreibung integriert

  • Mehrwert

    Die Maßnahmenbeschreibung wird nutzer:innenzentrierter.

  • Ablauf

    1. Teilnehmer:innen teilen sich, je nachdem an welchem Teil der Maßnahmenbeschreibung sie arbeiten wollen, in Kleingruppen auf und lesen in Stille die vorhandene Maßnahmenbeschreibung noch einmal durch (ca. 10min).
    2. Die Teilnehmer:innen lesen sich alle zuvor erarbeiteten Nutzer:innen-Profile durch (siehe Methode „Personaarbeit“) und halten schriftlich in einem Template fest, welchen Einfluss dies auf Ihren Bereich der Maßnahmenbeschreibung hat (Aufgaben/Gefallen/Hilfen/Störer/Bedürfnisse).
    3. Teilnehmer:innen sammeln Ihre Gedanken dazu auf Post- Its. (10 Minuten)
    4. Die Gruppe clustert die Post- Its und sortiert Doppelnennungen aus. (10 Minuten)
    5. Ergebnisse der Gruppenarbeit werden ins Forum mitgebracht.

  • Arbeitsmaterialien

    • Maßnahmenleinwand, insbesondere Teile 3 – 7 [Download]:

    Teile 3-7 der Maßnahmenleinwand beziehen sich auf die Transformatorischen Fragestellungen und die Antworten auf selbige. Auch hier unterstützen die dazu passenden Fragekarten.

    • Maßnahmenleinwand ausgedruckt als A0 Plakate zur Arbeit mit Post-Ist
      • Evtl. A4 Ausdrücke für Tischgruppen
    • Maßnahmenleinwand als [Download]:
    • Auf dickerem Papier ausgedruckte Fragekarten
    • Personasteckbriefe[Download]
    • Arbeitsanweisung [Download]

Zusätzliche Methoden:

Neben den erprobten Formaten des Vorprozesses mit den dazu passend ausgearbeiteten Methoden gibt es riesige Schätze weiterer Methoden, die ihr bei der Entwicklung eures Vorhabens anwenden könnt.

Eine kleine Sammlung stellen wir euch hier zur Verfügung und ermutigen euch, euren methodischen Werkzeugkoffer selbst kreativ zu erweitern. Sie stammen aus dem „Handbuch öffentliches Gestalten“ des CityLAB Berlin.

Methode

  • Beschreibung

  • Mehrwert

  • Ablauf & Arbeitsmaterialien