Das Konzept der Mustersprachen (engl. pattern language) ist ein von dem Mathematiker und Architekten Christopher Alexander in den 1970er Jahren entwickeltes Planungswerkzeug.
Ein Muster ist ein schriftlich erfasster Problemlösungskomplex, der eine lebendige Qualität zum Ausdruck bringt. Es beschreibt wiederkehrende Strukturen, wie z. B. räumliche Komponenten oder stattfindende Nutzungen und Ereignisse. Beispiele hierfür sind z. B. „Gemeinschaftlich Essen“, „Belebte Innenhöfe“ oder auch „Handarbeit im Schatten“.
Die Muster einer Mustersprache sind wie die Begriffe einer Sprache. Sie stehen zueinander in Beziehung und ergänzen sich zu sinnvollen planerischen Gesamtzusammenhängen. Die strukturierte und nummerierte Sammlung von Mustern als Mustersprache kann jederzeit ergänzt, erweitert oder reduziert werden.
Gedanklicher Hintergrund ist, dass eine funktionierende Struktur, z.B. die eines Ortes, nicht allein im Material oder einer gestalterischen Idee gründet, sondern in der Beziehung der dort vorhandenen Muster zueinander und in der Art und Weise wie diese Muster für den jeweiligen Kontext ausgestaltet werden.
So wie sich in der Natur keine zwei Blätter finden, die gleich sind – obwohl das gleiche, sich wiederholende Muster in ihnen erkennbar ist –, so wiederholen sich Muster und doch gleicht keine konkrete Ausprägung eines Musters einer anderen.
Maßnahmen sind häufig ineinander verschachtelt und miteinander vernetzt. Diese Komplexität lässt sich durch Mustersprachen gut darstellen. Bildlich gesprochen: Wäre eine Maßnahme ein Haus, dann sollte beim Gestalten des Balkons darauf geachtet wird, wie er sich zum Garten verhält und wie dieser wiederrum sich zum Garten des Nachbars und beides sich zum Gesamtbild der Nachbarschaft verhält – immer mit dem Ziel ein harmonisches, lebendiges Zusammensein zu ermöglichen.
Das Resultat ist ein Netzwerk von Maßnahmen, die eine ganzheitliche Gestaltung einer lebendigen, smarten Stadt ermöglichen.
Der Ansatz wird in der Architektur, im Städtebau, in der Informationstechnologie und für Programmarchitekturen benutzt. Wir verwenden ihn für die Entwicklung komplexer Governance-Strategien und agiler Projekte.